Wie der Circus Nock in dieser heute veröffentlichten Medienmitteilung kommuniziert, stellt das Unternehmen seinen Circusbetrieb bis auf Weiteres ein. Die Mitteilung trägt den Titel "Wenn Nostalgie, Professionalität und Leidenschaft allein nicht mehr ausreichen...". Trotz einer sehr hohen Eigenfinanzierung seien die Defizite gewachsen. Zentrale Plätze seien Mangelware geworden. Behördliche Auflagen seien kontinuierlich gestiegen. Als weitere Gründe werden gesetzliche Auflagen für den Tierschutz sowie die Kritik von Tierrechtlern genannt. Zudem gebe es unzählige Unterhaltungsangebote. Die warmen Temperaturen im Sommer würden sich ebenfalls negativ auf das Geschäft auswirken.

Der letzte Absatz der Mitteilung lautet wie folgt: "Das Familienunternehmen und die Dynastie Circus Nock haben sich aus all diesen Gründen schweren Herzens entschieden, den Zirkus bis auf Weiteres nicht mehr weiterzuführen. In der jetzigen Lage können wir den gewohnten hohen Qualitätsstandard nicht mehr gewährleisten. Wir verabschieden uns in tiefer Dankbarkeit von unserem treuen Publikum, den Zirkusfans und unseren vielen Unterstützern. Die leuchtenden Augen unserer grossen und kleinen Zuschauer bei unseren unzähligen Auftritten und derjenigen unserer grossartigen Artisten werden für immer in unserer Erinnerung bleiben. Das Zirkusleben und die Zirkusluft werden uns fehlen. Und wir bedauern, unser 160-jähriges Jubiläum nicht mehr mit Ihnen allen feiern zu können."

Die Nachricht, dass der Circus Nock bis auf Weiteres den Betrieb einstellt, ist auf große Resonanz gestoßen, auch in den Medien.

Das Tagblatt berichtet von den Circus-Karrieren der verschiedenen Familienzweige.

Die Journalistin Rosemarie Mehlin beschreibt in der Aargauer Zeitung ihre besondere Verbindung zum Circus Nock.

Auch der Aargauer Regierungsrat Alex Hürzeler, der am Stammsitz des Unternehmens in Oeschgen wohnt, war ein Circus-Nock-Fan. Er bedauert das Aus für den Traditionszirkus. Für ihn geht denn auch "ein Stück lieb gewonnene Heimat" verloren, sagte er der Aargauer Zeitung.

Wie die Aargauer Zeitung berichtet, wurde heute am Bezirksgericht Laufenburg das Konkursverfahren über die Circus Nock AG eröffnet.

"Wir sind und bleiben Zirkus-Menschen und hoffen, dass wir dereinst wieder in irgendeiner Form Zirkus machen können", geben sich Franziska und Alexandra Nock nach dem Aus ihres Unternehmens optimistisch. Im Interview mit der Luzerner Zeitung äußern sie sich zu der Situation; passend gibt es auch einen interessanten Hintergrundartikel, demnach laut dem Unternehmensberater und ehemaligen Mitglied des Nock-Verwaltungsrates Jost Leutwyler der Konkurs durchaus hätte vermieden werden können.

In ihrem Blog "Viva Engadin" hat Romana Ganzoni eine schöne Hommage an den Circus Nock verfasst.

Der zuständige Konkursbeamte Patrick Ammann schätzt die Forderungen, die gegenüber der Circus Nock AG eingegangen sind, auf 400.000 bis 500.000 Franken, schreibt die Aargauer Zeitung.

Im Zusammenhang mit der Insolvenz der Circus Nock AG wird es keine Versteigerung des Inventars geben wird, sagte der zuständige Konkursbeamte Patrick Ammann der Aargauer Zeitung. "Das Inventar wird als Ganzes verkauft, da wir ein Angebot von einem Akteur aus der Unterhaltungsbranche haben." Über das Kaufangebot, das "zwischen 20 und 25 Prozent der offenen Forderungssumme deckt", sei man nicht unfroh, sagt Ammann. So müsse man keinen Termin für eine Versteigerung ansetzen und spare die Vermittlungsgebühren ein. "Zudem besteht nicht die Gefahr, dass wir auf einzelnen Posten sitzen bleiben, denn das Kaufangebot bezieht sich auf die komplette Konkursmasse", sagt Ammann. Um wen es sich beim Interessenten handelt, will Ammann nicht sagen.