Das Leipziger Clown-Museum von Hans-Dieter Hormann in der Breiten Straße schließt am 31. Juli nach 14 Jahren. Alle Rettungsversuche scheiterten. Zuletzt hatten Freunde eine Petition zur Erhaltung bei der Stadt Leipzig eingereicht – erfolglos. Die Erklärung: „Als mir vor drei Jahren Räume in Paunsdorf angeboten wurden, habe ich das abgelehnt. Ich hatte damals gute Gründe, das Angebot abzulehnen. Das wurde mir nun vorgehalten“, sagt Hans-Dieter Hormann. „Die Stadt hat das Museum nie gefördert, aber immer gut für sich genutzt.“ Während der Corona-Pandemie, als er bereits ans Aufhören dachte, hatte sich vor allem Kabarettist und Schauspieler Thorsten Wolf für das Clown-Museum eingesetzt und damit dessen Fortbestand gesichert.
Der bestehende Mietvertrag endet zum 31. Juli, eine Verlängerung um drei Jahre inklusive einer möglichen Mieterhöhung, schließt Hormann aus. „Ich sehe mich nicht imstande, den Vertrag nochmal um drei Jahre zu verlängern - auch aufgrund meines Alters.“ Der Wahl-Leipziger, der sich 2010 seinen Traum vom Clown-Museum erfüllte, hätte gern gesehen, dass das Museum in Leipzig bleibt. 500 bis 800 Besucher im Monat hat der Museumsmacher in den vergangenen Jahren gezählt. Hinzu kamen zahlreiche gut besuchte Schul-Projekte wie das Projekt „Weniger Smartphone, mehr Fantasie“.
Stattdessen kommen am 1. August Vertreter des Circus- & Clownmuseums Wien, um große Teile der Sammlung abzuholen – darunter die zahlreichen Clownsfiguren und unzählige Devotionalien berühmter Clowns aus aller Welt. „Die Kontakte nach Wien bestehen schon lange. Ich bin sehr stolz darauf, dass dieses renommierte Museum meine Sammlung haben möchte“, sagt Hans-Dieter Hormann. Das Wiener Museumsteam um Leiter Michael Swatosch verspricht: „Wir garantieren, dass wir die Sammlung 100 Jahre bei uns erhalten.“ Seine umfangreiche Dokumentation über die Entwicklung der Spaßmacher von der Antike bis heute möchte Hans-Dieter Hormann gern an die Universität Leipzig oder dem Stadtarchiv vermachen. Inzwischen hat sich Hans-Dieter Hormann damit abgefunden, das Museum aufzugeben. „Ich habe Nächte lang wach gelegen. Diese Sammlung ist mein Baby, das ich seit meinem neunten Lebensjahr aufgebaut habe. Aber ich weiß, dass die Clowns in Wien in guten Händen sind“, sagte er dem Stadtportal
"Ahoi".