Der Gemeinderat in Zürich hat gestern ein Postulat an den Stadtrat überwiesen, wonach in der Stadt zukünftig keine Circusse mit Wildtieren gastieren dürfen. Die Initiative ging von SP und Grünen aus, wie der Blick berichtet. Ursprünglich forderten sie ein Verzicht auf sämtliche Tierarten, auch Haustiere. Damit fanden sie aber keine Mehrheit. "Der Zirkus Knie müsste in Zürich also ein anderes Programm aufführen als in Rapperswil", gab etwa Walter Angst von der AL zu bedenken. Entschieden gegen alle Einschränkungen sprachen sich SVP und FDP aus. "Jedes Pferd würde lieber im Zirkus Knie dabei sein als in der freien Wildnis zu leben", meinte dazu etwa Elisabeth Schoch von der FDP. Das nur auf ein Verbot von Wildtieren formulierte Postulat setze sich letztendlich mit 68 zu 42 Stimmen durch. Nun muss sich der Stadtrat damit befassen. Danach kommt das Anliegen erneut in den Gemeinderat.

Fredy Knie Jr hat sich gegenüber TopOnline nun zum angedachten Wildtierverbot in Zürich geäußert: "Die Platzverhältnisse in der Schweiz werden immer kleiner. Die Regelungen, wie man die Tiere nach neuesten Erkenntnissen halten soll, werden hingegen immer mehr. Immer größere Gehege und kleinere Plätze, das ist nicht vereinbar - darum verzichten wir auf Wildtiere." Zugleich betont Knie: "Die Menschen wollen die Tiere sehen und die Nähe zu ihnen haben." Er ist erleichtert, dass das Verbot für Haustiere nicht angenommen wurde, schließlich sei das Unternehmen international vorbildlich in der Pferde- und Haustierhaltung.

Via Twitter haben sich Viktor Giaccobo und Mike Müller in die Debatte eingeschaltet, wie 20 Minuten berichtet. Auf einen Tweet des Politikers Alan Sangines (SP) zu einem von ihm initiierten Vorstoss "der verlangt, dass in Zürich keine Tiere mehr bei Zirkusvorstellungen benutzt werden dürfen" antwortet Viktor Giaccobo, dass er bei Wildtieren der gleichen Meinung sei. Weiter schreibt Giaccobo: "[...] die "leidenden" Pferde im Zirkus Knie ist aber eure eigene Verschwörungstheorie, die ihr trotz Fakten des Schweizer Tierschutzes weiter verbreitet und gemäss der ihr sämtliche Haustiere in Privathaushalten verbieten müsstet."