Der Circus Nock verkürzt seine Tournee 2019 gegenüber den Vorjahren massiv. "Wir bitten unsere Fans und langjährigen Supporter um Verständnis", wird Direktorin Franziska Nock heute in der Aargauer Zeitung zitiert. Dauerte die Tournee in der Vergangenheit für gewöhnlich von März bis November an, so wird der Circus Nock in diesem Jahr nur von Juni bis Oktober mit seinen Artisten und Tieren die Schweiz bereisen. "Wir konzentrieren uns bei unseren Tournee-Orten auf unseren Heimatkanton Aargau, angrenzende Orte sowie das Engadin, in dem wir liebevoll als 'Engadiner Nationalzirkus' bezeichnet werden", sagt Franziska Nock. Bisherige Auftrittsorte in der West- und Innerschweiz sowie im Tessin werden nur in diesem Jahr nicht bereist.
"Die vergangene Saison war schwer für uns", erläutert Franziska Nock. Der Trend der rückläufigen Besucherzahlen konnte nicht gestoppt werden. Nachdem der älteste Zirkus der Schweiz in der Saison 2017 einen Rückgang der Besucherzahlen von rund fünf Prozent verzeichnen musste, suchten in der vergangenen Saison abermals fünf Prozent an Besuchern weniger das Chapiteau auf. Dies und die Suche nach neuen Ideen für die Jubiläums-Tournee zum 160-jährigen Bestehen 2020, die bei einer breiteren Masse wieder die Lust am Zirkus wecken soll, haben zur Entscheidung geführt.
"Wir machen dies, weil wir einfach die finanziellen und zeitlichen Ressourcen brauchen, um für die Jubiläumstournee ein hochkarätiges Programm auf die Beine zu stellen." Zudem – als positiver Nebeneffekt – tue es nach all den Jahren auch mal gut, sich ein wenig länger ausruhen zu können. Doch bereits im Jubiläumsjahr 2020 wolle man wieder die regulären acht Monate auf Tournee gehen. Erst für das Jahr 2021 sind weitere Veränderungen hinsichtlich des Terminkalenders angedacht. "Denkbar wäre es, im Sommer eine vierwöchige Pause während der Tournee einzulegen." Diese Überlegung findet vor dem Hintergrund statt, dass gerade die vielen heißen Nachmittage im letzten und vorletzten Sommer die Besucher vom Zirkuszelt ferngehalten haben.
Franziska Nock, die zusammen mit ihrer Schwester Alexandra in siebter Generation an der Spitze des Unternehmens steht, verspürt zuweilen den Druck, dieses erfolgreich durch das nächste Jahrzehnt zu führen. Einen Zweifel daran, dass ihr das gelingt, hat sie jedoch nicht: "Der Circus Nock wird auch in zehn Jahren als kulturelle Institution sein Publikum begeistern, wenn vielleicht auch in anderer Form", ist sie sich sicher.
Darüber hinaus wolle man in den nächsten Jahren die Anzahl der Tiernummern reduzieren, weil viele der eigenen Tiere das Alter für den Ruhestand erreicht hätten. Sie sollen in gute Hände abgegeben werden oder wurden es bereits. Man möchte keine Tiere mehr anschaffen, sondern ggf. Tiernummern engagieren. Auch zukünftig möchte Franziska Nock mit Pferden und Ponys in der Manege stehen.