Erfolgreich und harmonisch verlaufen ist die Jahrestagung der Gesellschaft der Circusfreunde e.V. am vergangenen Wochenende in Bremen. Sie war von der Sektion Bremen mit Rosemarie und Gerd Thevissen mit ihrem Team organisiert worden.
Der Eröffnungsabend fand im Saal der Pfarrgemeinde St. Ansgarii statt. Hier erlebten die rund 100 Besucherinnen und Besucher aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich "Surani - das kleine Bremer Varieté". Hinter "Surani" verbirgt sich eine Initiative von Susanne Ranitz, der Schwester der Bremer Sektionsleiterin Rosi Thevissen. Gemeinsam mit Thevissens Tochter, der Profi-Artistin Christine Thevissen, dem bekannten GCD-Mitglied Achim Schlotfeldt sowie Profi-Artistin Silke Scherer und deren Mann Andreas bot Susi Ranitz ein zweistündiges, rundum vergnügliches Programm mit Zauberei, Comedy und Jonglagen. Christine Thevissens Lebensgefährte wiederum hatte mit seinem Cateringunternehmen für das kalt-warme Büffet gesorgt.
Zu den Höhepunkten des Abends gehörten auch mehrere Ehrungen durch GCD-Präsident Helmut Grosscurth und Vizepräsident Stefan Nolte. Rosi Thevissen wurde zum Ehrenmitglied ernannt und dafür mit minutenlangen Standing Ovations aller Anwesenden geehrt. Wie berichtet, ist sie seit 1985 Sektionsleiterin in Bremen, unverzichtbares Mitglied im Präsidium und hat mit ihrer Sektion mehrere Jahrestagungen organisiert, zuletzt zum 50-jährigen Sektionsbestehen 2007 und nun wieder 2017 zum 60-jährigen. Ebenso zum Ehrenmitglied ernannt wurde Rolf Lehmann, der seit 60 Jahren der GCD angehört und das erste Mitglied außerhalb Berlins war. Bereits im Jahr 2016 wurde das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" mit dem Zukunftspreis der GCD ausgezeichnet. Nun endlich nahmen Dieter Camilotto und Reinhard Schmidt als Vertreter des Bündnisses den Preis entgegen.
Am Samstagmorgen wurden Führungen durch die Stadt und den Bürgerpark angeboten. Am Nachmittag ging es mit zwei Reisebussen nach Oldenburg, wo zunächst zum "Circuscafé" bei Kaffee und Kuchen geladen wurde. Bei dieser Gelegenheit konnte eine eindrucksvolle Ausstellung der Gruppe "Circus im Nationalsozialismus" besucht werden. In einer szenischen Lesung stellten die Mitglieder die bewegende Geschichte der jüdischen Familie Danner/Bento dar, die von Direktor Adolf Athoff in seinem Circus versteckt gehalten wurde und so die NS-Zeit überleben konnte, nachdem Großmutter Irene Danner in einem Konzentrationslager ermordet worden war. Beeindruckt von der Vorführung, spendeten die Besucher der Jahrestagung Beifall im Stehen.
Leichtere Kost dann am Abend beim Besuch des Zirkus Charles Knie. Patrick Adolph und Holger Fischer aus der Circus-Administration leiteten eine interessante Führung. Stationen waren die reisende Schule mit Lehrer Ulrich Siering und seinem einzigen Schüler Damian Mavriqi sowie der rollende Zoo mit der Kleintierhalung von Jochen Träger alias Krenzola jun. Daran schloss sich natürlich der Besuch der Abendvorstelllung vor fast voll besetzten Rängen an. Mit spontanen Standing Ovations wurden die Messoudis nach ihrer sensationellen Handstandakrobatik gefeiert. Und natürlich wurde im Finale nochmmals im Stehen applaudiert. Ein gemeinsames Foto mit allen Artisten und Tagungsbesuchern vor dem Artisteneingang sowie gute Gespräche im Vorzelt, wiederum mit dem Charles-Knie-Ensemble, schlossen sich an.
Am Sonntag gab es neben der traditionellen Tauschbörse noch die Möglichkeit, entweder den Zoo am Meer in Bremerhaven oder das neue GOP-Varieté-Theater in Bremen zu besuchen. Beide Optionen wurden reichlich genutzt. Damit ging die gelungene Tagung zu Ende.
