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Belly: Schimpanse darf vorerst bleiben
Markus


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Der Landkreis Celle hat die Genehmigung zur weiteren Haltung und Zurschaustellung des Schimpansen Robby im Circus Belly nicht verlängert. Die Abgabe an eine für die vom Veterinäramt so genannte "Resozialisierung" von Schimpansen spezialisierte Haltungseinrichtung wurde angeordnet und muss laut Presse bis Jahresende vollzogen sein. Kreisveterinär Dr. Heiko Wessel begründete die Entscheidung gegenüber "Celle heute" wie folgt: "An der artungerechten Haltung des Schimpansen Robby im Zirkus ohne Artgenossen gab es bereits in der Vergangenheit aus amtstierärztlicher Sicht keine Zweifel, eine Haltungsgenehmigung würde heutzutage für vergleichbare Fälle nicht mehr erteilt werden. Lediglich der Umstand, dass es sich bei Robby um einen von Menschenhand aufgezogenen Schimpansen handelt, der ohne arteigenen Kontakt seit mehr als 30 Jahren in enger Bindung zur Zirkus-Familie lebt, hat schon seit langer Zeit eine ganz besondere Einzelfallprüfung mit sich gebracht. Entgegen früherer Gutachten spezialisierter Primatologen kamen diese aufgrund neuer Bewertungen nunmehr zu dem neuen Ergebnis, dass angesichts der heutzutage bestehenden Erfahrungswerte die Erfolgsaussichten recht gut sind, ein dermaßen langjährig fehlgeprägtes Tier zu resozialisieren. Insofern ist nunmehr diesem Ansatz in Abwägung mit den auch durchaus bestehenden Risiken der Vorrang zu geben.“

"Wir lassen nicht zu, dass das Tier woanders eingesperrt wird und da dann verendet", sagte Circusdirektor Klaus Köhler laut verschiedenen Medienberichten am Montag. Zuletzt noch hätten Amtstierärzte bei einer Circusvisite bescheinigt, dass es Robby gut gehe. Außerdem habe ein Gutachten ergeben, dass Robby zu alt für eine Resozialisierung sei. Vor dem Verwaltungsgericht in Lüneburg klagt Köhler daher, dass Robby beim Zirkus bleiben kann, schreibt beispielsweise die "Neue Presse".
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Markus


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Wie die "Neue Presse" hier berichtet, ist es jetzt zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Angehörigen der Organisation "Peta" und des Circus Belly gekommen. Peter Höffken von "Peta" sprach von einem „Gewaltexzess“, in dessen Folge einer Tierrechtlerin ein Arm gebrochen worden sei. Circuschef Klaus Köhler laut Zeitung: „Wir werden am Ende sehen, was die Polizei ermittelt und wer hier wen provoziert hat.“
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benedikt
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Die 6. Kammer des Verwaltungsgerichts Lüneburg hat in einem Eilverfahren entschieden, dass der Schimpanse „Robby“ vorerst im Circus Belly blieben darf. Das berichtet
CelleHeute. Die Kammer hat damit einem Antrag von Klaus Köhler stattgegeben und die aufschiebende Wirkung der Klage angeordnet, so dass das Tier bis zur Entscheidung in der Hauptsache in seinem bisherigen Umfeld bleiben kann.

Die Kammer stellte zwar fest, dass insbesondere die Einzelhaltung des Schimpansen nicht den Vorgaben des „Gutachtens über die Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren vom 7. Mai 2014″ und den „Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in Zirkusbetrieben oder ähnlichen Einrichtungen“ vom 25. Oktober 2005 genüge, eine Fortnahme des Tieres aber nach der gesetzlichen Regelung nur zulässig sei, wenn darüber hinaus eine erhebliche Vernachlässigung oder eine erhebliche Verhaltensstörung bei dem betroffenen Tier vorliegt. Ob dies der Fall ist, ist nach Auffassung der Kammer derzeit nicht hinreichend geklärt.

Eine vom Landkreis beauftragte Primatologin hatte zwar eine Verhaltensstörung bei dem Schimpansen festgestellt, allerdings war der Sachverständigen nach Aussge der Kammer dabei nicht bekannt, das Tier entweder kastriert sei oder an unter einem Hodenfehlstand leide und sich dies erheblich auf die gezeigte Verhaltensstörung auswirken könne. Dies wird nun im Hauptsacheverfahren zu klären sein, ggfs. durch weitere sachverständige Stellungnahmen. Auch werden andere Äußerungen von Sachverständigen zu würdigen sein, die die Wegnahme von Robby aus dem Zirkus kritischer sehen, so die Kammer.
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benedikt
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Der Landkreis Celle wird gegen den Bescheid des Verwaltungsgerichts Lüneburg keine Beschwerde einlegen. Vielmehr wolle man nun abwarten, bis das Hauptverfahren entschieden ist. Das könnte laut Verwaltungsgericht noch bis Ende 2016 dauern, berichtet die Bild. Bis dahin bleibt Schimpanse Robby beim Circus Belly.
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Markus


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Affe Robby geht es gut - zu dieser Auffassung ist gestern das Peiner Veterinäramt bei einer Überprüfung des derzeit in Peine gastierenden Circus Belly gekommen. „Ich habe nichts anderes erwartet, meinen Tieren geht es gut“, sagte Direktor Klaus Köhler der Peiner Allgemeinen Zeitung. „Der bereits 44 Jahre alte Robby präsentierte sich als äußerst kontaktfreudiger, gut gepflegter Menschenaffe“, so Henrik Kühn, Sprecher des Landkreises Peine, zu dem das Veterinäramt gehört. „Er befindet sich in einem augenscheinlich einwandfreien Gesundheitszustand. Das bestätigten zwei Tierärztinnen.“ Robby - der letzte Menschenaffe in einem deutschen Zirkus - sei nach Angaben des Veterinäramtes „in einem gepflegten, rund 60 Quadratmeter großen Außengehege mit ausreichend Spielmöglichkeiten sowie angeschlossenem beheizbaren Innenbereich untergebracht. Die Mindestanforderungen in der dem Zirkus erteilten Erlaubnis waren mehr als erfüllt“, sagt Kühn.


Foto: Chapiteau.de
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Markus


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„Stellen Sie sich vor, Sie würden jede Woche aufs Neue von der Polizei zur Fahrzeugkontrolle angehalten werden. Nie würden die Beamten etwas finden, trotzdem würden sie jede Woche ihr Auto komplett durchsuchen.“ Genauso fühlt sich Circusdirektor Klaus Köhler, wenn jede Woche in einer anderen Stadt das Veterinäramt vor seiner Wohnwagentür steht und nach Schimpanse Robby fragt, sagte er der Volksstimme.
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Jonas


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Wie der NDR berichtet, hat das Verwaltungsgericht Lüneburg die Unterbringung von Schimpanse Robby in einer niederländischen Auffangstation angeordnet. Robby ist der letzte Menschenaffe in einem deutschen Circus. Belly-Direktor Klaus Köhler hatte im Vorfeld angekündigt, bei einem derartigen Urteil in die Revision zu gehen.
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Stefan


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Wie Bild Niedersachsen berichtet, hat Klaus Köhler nun Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Lüneburg eingelegt.

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Nach dem Circus ist vor dem Circus.
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benedikt
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Schimpanse Robby darf vorerst weiter bei Familie Köhler bleiben. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat nun entschieden, dass über den Aufenthaltsort des Affen nochmal verhandelt werden muss. Das berichten diverse Medien.
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Jonas


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Die NDR-Sendung "Hallo Niedersachsen" berichtet über den Schimpansen Robby und fasst die Geschichte des Verfahrens zusammen.
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Jonas


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Tierärztin Alexandra Dörnath setzt sich in der Nordwest Zeitung für den Circus Belly und Schimpanse Robby ein. „Für diesen speziellen Affen könnte es keinen besseren Ort geben. Er ist tiefenentspannt und befindet sich in einem außerordentlich guten Pflege-, Gesundheits- und Ernährungszustand“, sagt die Bremerin. Zwar sei sie heutzutage gegen die Haltung neuer Schimpansen im Circus, Robby sei jedoch vollständig auf Menschen geprägt. Deshalb wäre eine Abgabe in eine Auffangstation ein "Tierversuch".
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Markus


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Jonas hat Folgendes geschrieben:
Tierärztin Alexandra Dörnath setzt sich in der Nordwest Zeitung für den Circus Belly und Schimpanse Robby ein.


Ende August besuchte Alexandra Dörnath Robby zusammen mit einer Amtstierärztin. Mit der Hilfe von Circusdirektor Klaus Köhler entnahmen sie dem Schimpansen im Tagesverlauf vier Speichelproben. Die Tampons schickten sie an das Hormonlabor des Deutschen Primatenzentrums. Dort wurden Robbys Cortisolwerte untersucht, um die Aktivität der Nebennierenrinde zu erfassen. Diese geben Hinweise darauf, ob der Affe unter Stress leidet. Das Ergebnis: "Obwohl die Stichprobe an Proben/Tagen sehr klein ist, deuten die Daten auf eine normal funktionierende Nebennierenrinden-Aktivität hin, mit Cortisolwerten, die im Normalbereich für Schimpansen liegen", schreibt Michael Heistermann, Leiter des Hormonlabors. Der Biologe übersetzt: "Robby hat keinen chronischen Stress." Heistermann vermutet, dass die Werte an anderen Tagen nicht anders aussehen würden. Alexandra Dörnath erläutert dazu: "Wenn Robby psychisch leiden würde, depressiv wäre oder Schmerzen haben würde, sähen seine Werte ganz fürchterlich aus." Die Tierärztin hat sich auch während der Fahrt von einem Auftrittsort zum anderen in den Zirkuswagen gesetzt und den Schimpansen ganz entspannt erlebt. "Wenn der Wagen losfährt, setzt sich Robby ans Fenster, schaut nach draußen und isst eine Banane", so Dörnath laut einem Bericht der Celleschen Zeitung.
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Markus


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Schimpanse Robby darf im Circus Belly bei der Familie von Klaus Köhler bleiben. Dies hat das niedersächsische Oberverwaltungsgericht Lünenburg entschieden, berichtet u.a. Spiegel-Online.

Ausschlaggebend für die Entscheidung ist das hohe Alter des 43 Jahre alten Affen, begründete das Gericht seine Entscheidung. Wegen der geringen Lebenserwartung des Tieres sei eine Abgabe nicht verhältnismäßig. Der Landkreis Celle hatte 2015 angeordnet, das Tier in einer Spezialeinrichtung unterzubringen. Dagegen reichte Klaus Köhler Klage ein.

Nun ist die Entscheidung in der Berufungsverhandlung gefallen - und das Urteil des Verwaltungsgerichts gekippt, wonach der Affe abgegeben werden müsse. Eine Revision ließ das Oberverwaltungsgericht nicht zu. Dagegen kann der Landkreis Beschwerde einlegen. Das dürfte aber frühestens geschehen, wenn das schriftliche Urteil vorliegt - vermutlich erst in einigen Wochen. Über die Beschwerde gegen die Nichtzulassung müsste das Bundesverwaltungsgericht entscheiden.

"Die Last ist weg, jetzt können wir feiern", sagte Köhler im Video-Interview mit der Lünepost.

Einen ausführlichen Bericht bringt die Braunschweiger Zeitung.
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Markus


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Dass Schimpanse Robby im Circus Belly bleiben darf, wurde am Wochenende mit einem Fest für rund 70 geladene Gäste gefeiert. Tierärztin und Moderatorin des Abends Alexandra Dörnath ließ das sieben Jahre lange Ringen um den Verbleib des Menschenaffen in seiner vertrauten Umgebung mittels Bildern, Filmen und Zeitungsartikeln diverser Medien Revue passieren, bevor die Gäste eine Sondervorstellung der Clowns, Artisten und Tierlehrer sowie ein tolles Buffet genießen durften, schreibt die Cellesche Zeitung. „Die Hilfe, die wir erhalten haben, war vielfältig: juristisch, finanziell, wissenschaftlich, journalistisch und auch künstlerisch“, erläuterte Dörnath unterm Zirkuszelt. Um allen Unterstützern Dank zu sagen, initiierte sie gemeinsam mit Direktor Köhler die Party.
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Stefan


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Ein Jahr nach dem Urteil hat die Rheinische Post Robby und seinen Besitz Klaus Köhler beim Circus Belly besucht. Der heute 48 Jahre alte Affe habe vom ganzen Stress nichts mitbekommen, berichtet Köhler. Robby gehört zu den ältesten Schimpansen in menschlicher Obhut weltweit, erzählt Alexandra Dörnath. Die Bremer Tierärztin hatte Köhler bei seinem Kampf um Robby unterstützt. Nach ihrer Aussage ist der Affe entspannter als die meisten Zoo-Schimpansen. Das hätten Speichelproben ergeben, die auf das Stresshormon Cortisol getestet wurden.

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Nach dem Circus ist vor dem Circus.
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Belly: Schimpanse darf vorerst bleiben
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