Mit zwei Kommentaren stellt die linke Wochenzeitung "Jungle World" beide Seiten der Debatte rund um Tierhaltung im Circus vor; unter dem Titel "
Ende der Vorstellung!" schreibt "Vier Pfoten"-Mitglied Yvonne Nottebrock, wiederholt dabei aber nur die Standardaussagen ihrer und ähnlicher Organisationen. Interessanter ist da schon der Beitrag "
Manege frei!" von Redakteur Ivo Bozic, der sich - bei guter Tierhaltung - durchaus für Tiere in Circus ausspricht.
Bozic zeigt etwa auf, dass es zumeist "weniger um den Schutz von Tieren geht als vielmehr um den Schutz ihrer Würde, einer Würde, die der Mensch den Tieren zuvor zugesprochen hat. Doch warum sollen »Respekt« und »Würde« (war eigentlich auch schon von »Ehre« die Rede?) speziell für Wildtiere gelten? Haben Hamster keinen Respekt verdient? Ist es besser, wenn Ziegen auf Schweinen reiten und Schafe Motorrad fahren? Woher wissen jene Tierschützer, dass es für den Elefanten grausamer ist, einen Kopfstand zu machen, oder für einen Seehund, durch einen Reifen zu springen, als für einen Hund, Pfötchen zu geben, oder für einen Wellensittich, »Hallo, Lora« zu sagen? Die vermeintliche Würde des Tieres ist in Wirklichkeit nur die des Menschen, der besser damit leben kann, wenn er keine Bären auf Motorrädern in der Manege sieht. Tierschutz aber sollte die konkrete Verbesserung der Situation von Tieren im Blick haben und nicht Menschen moralisch erbauen."