Sechs Tage lang war der „Circus Colani“ auf dem Acker von Landwirt Bernd Pieper in Lüdinghausen zu Gast. Jetzt prüft die Landwirtschaftskammer in Coesfeld, ob der Landwirt einen Teil der von ihm beantragten EU-Prämie zurückzahlen muss. Durch die sechstägige Gastspiel sei die Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen worden. Kontrolle der Landwirtschaftskammer waren auf den Fall aufmerksam geworden.
„Flächen, die subventioniert werden, müssen das ganze Jahr über der Landwirtschaft zur Verfügung stehen“, formulierte Reinhard Entrup von der Landwirtschaftskammer in Coesfeld gegenüber den Westfälischen Nachrichten das Grundprinzip. Ausnahmeregelungen gebe es durchaus. Aber: „Die müssen vorher beantragt werden.“
Pro Jahr flatterten der Kammer, die für die Kreise Coesfeld und Recklinghausen zuständig ist, zwischen zehn und 20 Ausnahmeanträge auf den Tisch. In der Regel handelt es sich dabei um die Ausnahmegenehmigung für die Nutzung während der Feier von Hochzeiten, Schützenfesten oder ähnlichen Großereignissen. Die Flächen würden dann in der Regel als Fest- oder Parkplätze genutzt. "Diese Anträge werden dann in der Regel auch genehmigt“, so Entrup.
Als „kleinkariert“ oder „Bürokratismus“ betrachtet er die Vorgehensweise nicht. „Wenn Zuschüsse beantragt werden, geht es auch um viel Geld der öffentlichen Hand“, sagte er der Zeitung.
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