Die Fraktionsgemeinschaft ÖDP/Parteilos fordert ein Wildtierverbot für in Friedrichshafen gastierende Circusunternehmen. "Im Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt (PBU) zeigte in der jüngsten Sitzung eine Mehrheit ihre Unterstützung für das Vorhaben", berichtet schwäbische.de. Rätin Marion Morcher (ÖDP) begründet den Antrag sowohl mit dem Tierschutz als auch mit der Gefahr für Menschen, etwa wenn ein Tier ausbreche. "Wir unterstützen den Antrag, weil es überholt ist, Wildtiere im Zoo auftreten zu lassen", sagt Ulrich Heliosch (Grüne). Heinz Tautkus (SPD) hat "viel Sympathie" für ein solches Verbot. Der Rat soll nun am 25. September darüber abstimmen. Allerdings weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass ein Wildtierverbot aus rechtlicher Sicht nicht möglich ist. "Es geht nicht, dass Kommunen so ein Verbot erlassen. Deshalb können wir das nicht empfehlen", so Bürgermeister Dieter Stauber.

Die Unterlagen zur Sitzung finden sich auf der Homepage der Stadt.

Gestern nun wurde das Thema in der Sitzung des Gemeinderats behandelt. Oberbürgermeister Andreas Brand appellierte, das Thema aufgrund des rechtlichen Rahmens zurückzustellen, wie schwäbische.de berichtet. Es gehe ihm dabei nicht um eine Wertung des Inhalts. Es sei Circussen in zwei bis drei Jahren ohnehin nicht mehr möglich, in Friedrichshafen aufzutreten, da keine städtischen Flächen mehr zur Verfügung ständen. Auf dem Messeparkplatz, auf dem in diesem Jahr der Circus Krone gastierte, sollen Ausgleichsflächen für den Hochwasserschutz entstehen. Für die Übergangszeit könne man prüfen, ob es ein "anderes Instrument" gebe, um Auftritte mit Wildtieren zu unterbinden, so Brand. Unter der Maßgabe, dass die Stadt diese anderen Instrumente prüfe, zeigte sich ÖDP-Ratsmitglied Marion Morcher mit dem Vorgehen einverstanden. Gleichzeitig betonte sie, nicht einzuknicken und das Thema weiter auf der Agenda zu behalten.