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Friedrichstadt-Palast Berlin feiert Jubiläumsjahr
benedikt
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Beginnend mit der Spielzeit 2019/2020 feiert der Friedrichstadt-Palast Berlin mit einer vielfältigen Veranstaltungsreihe die einzigartige und wechselvolle Geschichte des Hauses. Geplant sind unter anderem eine kostenlose Vorstellung für Ehrenamtliche und Mitarbeiter der Berliner Einrichtungen, eine Fotoausstellung, eine Inszenierung zu Revue-Kostümen sowie für den Sommer 2020 ein Kinder- und Jugendfest.

Mit der Eröffnung von Max Reinhardts Großem Schauspielhaus am 29. November 1919 – umbenannt in Theater des Volkes unter den Nationalsozialisten, seit 1947 Friedrichstadt-Palast – beginnt die 100-jährige Geschichte des Palastes. Damals noch am Schiffbauerdamm unter der Adresse Am Zirkus 1 gelegen, durchlebte das Theater die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die DDR sowie die deutsche Wiedervereinigung. 1984 öffnete ein neuer Palast an der Friedrichstraße 107, welcher bis heute mit der größten Theaterbühne der Welt beeindruckt.

www.palast.berlin
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Markus


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Zum 100. Geburtstag des Friedrichstadt-Palastes könnte der rote Teppich voller prominenter Politiker, Stars und Sternchen sein. Stattdessen galt am Freitag bei der Jubiläumsvorstellung: Promidichte null. Der Palast feierte seine hundertjährige Bühnengeschichte mit 1.900 geladenen Menschen aus Krankenhäusern, Feuerwehren, Polizeien und anderen Einrichtungen, die die Hauptstadt jeden Tag zusammenhalten. Rechtzeitig zum Jubiläum weht nun auch eine Flagge mit Davidstern und der Aufschrift "Jüdische Wurzeln seit 1919" vor dem Haupteingang. Damit steht der Palast eindeutig zu seinem jüdischen Erbe.

Vor exakt 100 Jahren begann die bewegte Bühnengeschichte des Friedrichstadt-Palastes: Am 29. November 1919 eröffnet der jüdische Theatervisionär Max Reinhardt das Große Schauspielhaus – den Vorgängerbau des Palastes. Alle Nicht-Promis kamen mit Ehrenkarten in den Genuss einer kostenlosen Vorstellung und im Anschluss einer rauschenden Geburtstagsparty. Damit wirklich jeder Sitzplatz an verdiente Berlinerinnen und Berliner ging, waren nicht nur keine Prominenten, sondern ebenso Aufsichtsrat und Führungskräfte nicht geladen. Auch Intendant Dr. Berndt Schmidt hatte nur einen Stehplatz beim Tonpult. In seiner Begrüßungsrede erklärte er den Zuhörern: „Der Palast gehört dem Land Berlin und Berlin verdankt Ihnen im Saal viel. Sie sind die menschliche Wärme, Sie sind der unverzichtbare soziale Kitt, der eine kulturell vielschichtige Großstadt wie Berlin erst zusammenhält, in guten und schwierigen Zeiten. Unser jüdischer Gründer Max Reinhardt wollte ein Theater für alle, nicht nur für Spitzen und Eliten. Insofern wäre diese Art der Feier sicher ganz in seinem Sinne.“

Vor der Show zeigte der Palast einen von Verwaltungsdirektor und Kurator des Bühnenjubiläums Guido Herrmann konzipierten Kurzfilm. Es erklang, zum ersten Mal im neuen Friedrichstadt-Palast, die Stimme Max Reinhardts. In eindrucksvollen Bildern wurde an die wechselvolle Vergangenheit erinnert: Damals noch am Schiffbauerdamm unter der Adresse Am Zirkus 1 gelegen, durchlebte das Theater die Goldenen Zwanziger. 1934 unter den Nationalsozialisten umbenannt in Theater des Volkes und direkt der NS-Arbeiterorganisation KdF und Goebbels‘ Reichspropagandaministerium zugeordnet, nahm es bereits im Sommer 1945 wieder seinen Betrieb auf. Im Sowjetischen Sektor gelegen, erhielt es 1947 seinen heutigen Namen Friedrichstadt-Palast. In der DDR war der Palast das größte und renommierteste Unterhaltungstheater und konnte sich diesen Rang später auch im wiedervereinigten Deutschland erspielen. Aus baustatischen Gründen steht das Theater seit 1984 als letzter großer Prachtbau der DDR 140 Meter weiter an der Friedrichstraße 107.

Auch aufgrund der Tatsache, dass die Gründer Max Reinhardt, Erik Charell, Hans Poelzig und seine Frau und Arbeitspartnerin Marlene unter der NS-Diktatur litten, weil sie jüdischer Abstammung waren, homosexuell oder ihre Architektursprache als entartet galt, setzt sich der Palast bewusst für Freiheit, Vielfalt und Demokratie ein.

Zur 100-jährigen Bühnengeschichte des Hauses informiert die ebenfalls von Guido Herrmann kuratierte Jubiläumswebsite ‚Ein Jahrhundert Palast‘: www.einjahrhundertpalast.berlin
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Stefan


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Eindrücke von der Jubiläumsfeier gibt es in diesem Video.

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Stefan


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Heute vor 36 Jahren wurde der neue Friedrichstadt-Palast feierlich eröffnet. Erinnerungen an den 27. April 1984 finden sich auf der Jubiläumswebsite: https://einjahrhundertpalast.berlin/

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benedikt
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"Der Berliner Friedrichstadtpalast" nennt sich eine neue, von Icestorm Media herausgegebene DVD, die "über die Geschichte des alten und den Bau des neuen Palastes, über die Menschen hinter und auf der Bühne, über Glitzer, Show und Stars" berichtet. Enthalten sind drei Dokumentationen aus den Jahren 1957, 1980 und 1987 sowie Ausschnitte aus der DEFA-Wochenschau von 1949 bis 1974. Die Gesamtlaufzeit beträgt circa 64 Minuten.


Quelle: buecher.de
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benedikt
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Der Friedrichstadt-Palast wurde unter Denkmalschutz gestellt. Das teilte die Berliner Senatsverwaltung für Kultur mit. Grund sei die „geschichtliche, künstlerische sowie städtebauliche Bedeutung“ des Gebäudes, heißt es in der Begründung und weiter: „Den verantwortlichen Architekten ist es dabei gelungen, ein künstlerisch einmaliges Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert zu schaffen: Anklänge des Jugendstils und Art Déco treffen auf die „Platte“ als technisches sowie gestalterisches Merkmal.“
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Stefan


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"Dein Tänzer ist der Tod" lautet der Titel eines soeben erschienen Buches von Sabine Schneller und Guido Herrmann. Darin geht es um die Geschichte des Friedrichstadt-Palast zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Berliner Zeitung berichtet ausführlich darüber.

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