Die Dinnershow Teatro Colombino in Freiburg steht vor dem Aus. Das Unternehmen von Veranstalter Clemens Zipse sei "in massive wirtschaftliche Schieflage geraten", berichtet die
Badischen Zeitung. Gläubiger wurden angeschrieben mit der Bitte, auf 60 Prozent der offenen Forderungen zu verzichten – nur so könne eine Insolvenz vermieden werden. Von einer Unterdeckung von mindestens 30.000 Euro ist die Rede und davon, dass die Gesellschafter Geld aus eigener Tasche aufbringen müssten, um die Gläubiger wenigstens noch halbwegs zufriedenzustellen.
"Das Problem war, dass die Kosten immer weiter gestiegen sind", erklärt Ursula Haug die Fast-Pleite. Sie ist eine langjährige enge Mitarbeiterin von Clemens Zipse und ist zudem, gemeinsam mit Zipse und zwei weiteren Gesellschaftern, Anteilseignerin der Teatro Colombino GmbH mit Sitz in Denzlingen. Man habe andererseits nicht gewagt, die Preise zu erhöhen. Die GmbH habe die Eintrittspreise seit Übernahme der Veranstaltung im Jahr 2011 nicht verändert. "Der Markt hier ist einfach nicht so zahlungskräftig wie an anderen Standorten", erklärt Ursula Haug.
Dennoch träumt Ursula Haug davon, dass es irgendwie weitergehen könnte. "Wir müssen nun aber erst einmal diese finanzielle Klemme überstehen und dann gegebenenfalls ganz neu nachdenken, wie wir das künftig machen könnten – und auch wo." Denn nicht nur beim Geld, sondern auch hinsichtlich des Spielorts steht das Teatro Colombino aktuell vor einem großen Problem. Laut dem Vertrag mit der städtischen FWTM hätte die GmbH zwar noch eine Saison spielen dürfen, doch das Zelt im Colombi-Park aufzustellen, während der Rotteckring direkt daneben komplett umgebaut und mit Straßenbahngleisen versehen wird, das ergibt laut Ursula Haug keinen Sinn.
FWTM-Chef Bernd Dallmann sieht dies ähnlich – auch mit Blick auf andere potenzielle Veranstalter: "Wir schreiben das Teatro vorerst nicht neu aus, denn zuerst muss klar sein, wo das denn überhaupt stattfinden könnte." In Freiburg gebe es einen Engpass hinsichtlich passender innenstadtnaher Veranstaltungsflächen. Für den kommenden Winter scheint somit die Chance, dass Freiburg doch nochmals zum Teatro-Spielort wird, extrem gering.
