Ein Wildtierverbot im Circus würde jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren, hat der renommierte Tier-Verhaltensforscher Immanuel Birmelin jetzt in einem großen Interview mit der "Welt" gesagt: "Es gibt weder im weiteren wissenschaftlichen noch im engeren medizinischen Umfeld eine Grundlage dafür. Aber der Diskussion tut das keinen Abbruch. Der Cambridger Biologe Sir Patrick Bateson, der sich wie ich intensiv mit Zirkustieren beschäftigt, hat im Auftrag der britischen Regierung geprüft, ob man die Haltung von Wildtieren im Zirkus verbieten sollte. Auch seine Forschergruppe kam zu dem Fazit, dass dazu kein Grund besteht. Einer der führenden Löwenforscher, Craig Parker, fand heraus, dass sich die Hormonwerte der Tiere wie auch ihr Gesundheitszustand in der Körperbehaarung widerspiegeln – die fittesten Tiere erkennt man an ihrer langen, glänzenden Mähne. Wenn Craig richtig liegt, dann strotzen die Löwen im Circus Krone nur so vor Gesundheit. Wer behauptet, der Zirkus bedeute für sie ein leidvolles Leben, der weiß einfach nicht, wovon er spricht." Die Neurobiologie spreche eindeutig zugunsten des Circus: "Unterhaltung, Lernen, Training – das alles ist doch für Tiere extrem wichtig", sagt Birmelin. Im Circus habe er "Sternstunden der Mensch-Tier-Kommunikation" erlebt.
Das gesamte Interview gibt es hier:
http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13746841/Das-Maerchen-vom-grossen-Leiden-der-Zirkustiere.html